Der Grundbuchauszug ist ein wesentliches Dokument im Immobilienbereich. Es bietet einen umfassenden Überblick über alle Informationen zu Grundstücken oder Immobilien.
In diesem Artikel werden wir die Voraussetzungen und Kosten für die Beantragung eines Grundbuchauszugs in Deutschland erläutern. Auch wenn der Prozess im Allgemeinen unkompliziert ist, gibt es doch einige Dinge, die Sie dabei beachten sollten.
Was sind Grundbücher?
Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, das Informationen über alle Grundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen in Deutschland enthält. Es ist die einzig verbindliche Auskunft über die rechtlichen Eigentumsverhältnisse und Rechtsverhältnisse einer Immobilie.
Für jedes Grundstück gibt es ein eigenes Grundbuchblatt, auf dem alle relevanten Daten eingetragen sind. Geführt wird das Grundbuch von den Grundbuchämtern, die in der Regel bei den Amtsgerichten angesiedelt sind.
Auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann man sich verlassen – sie haben öffentlichen Glauben.
Was ist ein Grundbuchauszug?
Der Grundbuchauszug enthält alle aktuellen Eintragungen für ein bestimmtes Grundstück oder eine Immobilie. Es ist sozusagen ein “Schnappschuss” der im Grundbuch festgehaltenen Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Er besteht aus dem Bestandsverzeichnis und den drei Abteilungen. Das Bestandsverzeichnis enthält grundlegende Informationen über das Grundstück oder die Immobilie selbst. Das sind beispielsweise die Größe, die genaue Lage und die Art der Nutzung (z. B. ob es sich um ein Wohn- oder Gewerbeobjekt handelt).
Was steht in einem Grundbucheintrag?
Der Grundbuchauszug enthält eine Vielzahl an Informationen und ist in verschiedene Abteilungen gegliedert:
Abteilung I: Diese enthält die Identifikation des Grundstücks, also Lage, Größe und Flurstücks- und Gemarkungsname und die Besitzverhältnisse. Auch die Eigentümer sind hier verzeichnet. Hier kann überprüft werden, ob der Verkäufer auch wirklich der rechtmäßige Eigentümer ist.
Abteilung II: Hier finden Sie Informationen über Lasten und Beschränkungen, die durch Hypotheken oder Grundschulden bedingt sind. Dazu gehören zum Beispiel Nutzungsrechte Dritter, Dienstbarkeiten und Wohnrecht.
Abteilung III: In dieser Abteilung sind Grundpfandrechte, also Hypotheken, Grundschulden und Rentenschulden eingetragen. So können Sie prüfen, mit welcher Höhe das Grundstück belastet ist. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie die Immobilie kaufen möchten, da diese Belastungen in der Regel vom Verkäufer auf den Käufer übergehen.
Das Grundbuch enthält Informationen über alle Grundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen in Deutschland.
Grundbuchauszug anfordern: Wer hat Grundbucheinsicht?
Das Grundbuch ist ein offizielles Register, das jedem Zugang gewährt. Das bedeutet, dass jeder Infos über eine bestimmte Immobilie erhalten kann. Dazu gehören potenzielle Käufer, Eigentümer, Mieter, Behörden, Notare, Anwälte und andere Personen mit Interesse.
In einigen Ländern kann der Einblick ins Grundbuch jedoch bestimmten Bedingungen und Einschränkungen unterliegen. In einigen Fällen kann zum Beispiel sein, dass Sie eine Berechtigung oder ein berechtigtes Interesse nachweisen müssen. Dies dient dem Schutz der Privatsphäre der beteiligten Parteien.
Wann brauche ich einen Grundbuchauszug?
Es gibt verschiedene Angelegenheiten, bei denen Sie einen Grundbuchauszug benötigen könnten:
Immobilienkauf (Kaufvertrag): Der Grundbuchauszug gibt Ihnen bei einem Kauf Informationen über den aktuellen Eigentümer, etwaige Belastungen und andere wichtige Details zum Haus.
Finanzierung: Bank und Kreditgeber verlangen oft einen Grundbuchauszug, wenn sie die Immobilie als Sicherheit für den Kredit verwenden möchten. Der Auszug ermöglicht die Überprüfung eventueller Belastungen.
Rechtliche Angelegenheiten: Bei Erbschaften, Scheidungen oder Streitigkeiten über das Eigentum ist ein Grundbuchauszug oftmals erforderlich, um die Eigentumsverhältnisse zu klären.
Bauvorhaben: Beim Bau oder Umbauten auf einem Grundstück stellt ein Grundbuchauszug sicher, dass Sie die erforderlichen Rechte haben und dass keine Einschränkungen vorliegen.
Vermietung: Als Vermieter können Sie einen Grundbuchauszug verwenden, um zu bestätigen, dass Sie der Eigentümer der Wohnung sind und befugt sind, die Immobilie an den neuen Besitzer zu vermieten.
Wie kann ich einen Grundbuchauszug beantragen?
Ein Grundbuchauszug kann entweder schriftlich oder online beantragt werden. Bei einem schriftlichen Antrag muss die genaue Bezeichnung des Grundstücks genannt werden. Hierzu gehören der Grundbuchbezirk, die Nummer des Grundbuchblattes und die Straße und die Hausnummer der Immobilie. Außerdem sollten der Personalausweis und die Meldebescheinigung mitgeführt werden.
Kann ich den Grundbuchauszug online beantragen?
In einigen Ländern ist es möglich, den Grundbuchauszug online zu beantragen. Die Grundbuchämter bieten hier eigene Online-Plattformen oder einen Online-Service an, über den Sie den Auszug aus dem Grundbuch elektronisch beantragen können.
Sie können das Antragsformular online ausfüllen, erforderliche Unterlagen hochladen und gegebenenfalls Gebühren bezahlen. Dieser Prozess kann oftmals schneller und bequemer sein, da Sie nicht persönlich zum Grundbuchamt gehen müssen.
Bank und Kreditgeber verlangen oft einen Grundbuchauszug, wenn sie die Immobilie als Sicherheit für den Kredit verwenden möchten.
Wie lange dauert es, bis man den Grundbuchauszug erhält?
In der Regel erhalten Sie den Grundbuchauszug innerhalb weniger Tage. Je nach Auslastung der ausstellenden Behörde kann es jedoch auch länger dauern. Normalerweise wird der Antrag aber wenige Tage nach Eingang bearbeitet.
Das Grundbuchamt überprüft die angegebenen Informationen, recherchiert im Grundbuch und erstellt den Auszug. Denken Sie daran, den Grundbuchauszug rechtzeitig zu beantragen, insbesondere wenn er für einen Immobilienkauf oder eine Finanzierung benötigt wird.
Grundbuchauszug Kosten: Was kostet ein Grundbuchauszug?
Ein Auszug aus dem Grundbuch kostet beim zuständigen Amtsgericht etwa 10 Euro (KV 17000 GNotKG), wenn er unbeglaubigt ist. Einen beglaubigten Grundbuchauszug bekommt man für etwa 25 Euro (KV 17001 GNotKG).
Für die Online-Beantragung kommen 25 Euro Versandgebühr, bzw. 45 Euro für die Expresszustellung hinzu. Wenn Sie zusätzlich einen Katasterauszug mit Nachbarschaftsverzeichnis benötigen, kostet das knapp 80 Euro.
Beglaubigter Grundbuchauszug oder unbeglaubigte Abschrift?
Ob Sie einen beglaubigten Grundbuchauszug oder eine unbeglaubigte Abschrift benötigen, hängt von Ihrer Situation ab. Hier sind die Unterschiede beider Optionen:
Beglaubigter Grundbuchauszug
Den beglaubigten Grundbuchauszug muss eine autorisierte Stelle (z. B. ein Notar oder ein die Grundbuchämter selbst) beglaubigen.
Die Beglaubigung bestätigt die Richtigkeit und Authentizität des Auszugs.
Beglaubigte Auszüge werden oft bei rechtlichen Angelegenheiten benötigt, wie bei Gerichtsverfahren oder zur Vorlage bei Behörden.
Die Beglaubigung kann zusätzliche Kosten verursachen, da sie von einer qualifizierten Person durchgeführt werden muss.
Unbeglaubigter Grundbuchauszug
Eine unbeglaubigte Abschrift ist ein Grundbuchauszug, der keine Beglaubigung enthält.
Ein unbeglaubigter Grundbuchauszug kann für viele Situationen ausreichend sein, zum Beispiel für Informationszwecke
Ein unbeglaubigter Grundbuchauszug kostet in der Regel weniger als ein beglaubigter.
Unbeglaubigte Grundbuchauszüge können unter Umständen nicht akzeptiert werden.
Hinweis zur Beantragung über Dienstleister
Viele Anbieter bieten im Internet Dienstleistungen zur Einholung von Grundbuchauszügen an. Sie bieten einen schnellen und unkomplizierten Service und übernehmen die Kommunikation mit den Grundbuchämtern.
Sie sollten allerdings beachten, dass Dienstleister zusätzliche Gebühren für ihren Service berechnen. Dies kann die Kosten für den Grundbuchauszug erhöhen. Vergleichen Sie daher vorher die Kosten und Leistungen des Anbieters, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
Ob Sie einen beglaubigten Grundbuchauszug oder eine unbeglaubigte Abschrift benötigen, hängt von Ihrer Situation ab.