Die EORI-Nummer ist ein zentrales Element für Wirtschaftsbeteiligte in den internationalen Handelsbeziehungen und gewinnt bei der Globalisierung zunehmend an Bedeutung. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung und wie kann die EORI-Nummer beantragt werden?

All diese Fragen werden wir in diesem Artikel klären und Ihnen einen umfassenden Überblick über die EORI-Nummer und die Beantragung für Unternehmen und Privatpersonen geben.

Was ist eine EORI-Nummer?

Die EORI-Nummer (Economic Operators Registration and Identification number) ist eine Art Identifikationsnummer zur Identifikation von Wirtschaftsbeteiligten (Unternehmen, Einzelunternehmer, usw.). Sie wird von den Zollbehörden der Europäischen Union verwendet und soll die Sicherheit und Effizienz der Zollabfertigung erhöhen.

Jedes Unternehmen, das in der EU Waren ein- oder ausführt, benötigt diese eindeutige Nummer für seine Tätigkeiten. Sie wird von der zuständigen nationalen Zollbehörde vergeben und ist in allen Mitgliedsstaaten der EU gültig.

Wer benötigt eine EORI-Number?

EORI-Nummern werden benötigt von:

  • Unternehmen und Einzelunternehmen: Alle Unternehmen, die innerhalb der Europäischen Union Waren ein- und ausführen, benötigen eine EORI-Nummer. Diese gilt für den gesamten Handel mit Nicht-EU-Ländern (auch Drittländern).

  • Privatpersonen: In einigen Fällen benötigen auch Privatpersonen eine EORI-Nummer für den Zoll. Zum Beispiel bei Einfuhren und Ausfuhren von Waren, die dem Zollrecht der Europäischen Union unterliegen. Das kann der Fall sein, wenn Personen ein Fahrzeug aus einem Nicht-EU-Land importieren.

Diese Nummer ist nicht erforderlich für den Kauf und Verkauf (Ausfuhr und Versand) innerhalb der EU. Sie ist nur dann erforderlich, wenn Waren über die Grenzen der EU hinweg versendet oder empfangen werden.

Jedes Unternehmen, das in der EU Waren ein- oder ausführt, benötigt diese eindeutige Nummer für seine Tätigkeiten.

Wie sieht eine EORI-Nummer aus?

EORI-Nummern ist ein System, bestehend aus einer Länderkennung, gefolgt von einer eindeutigen Kennziffer. Die Länderkennung besteht aus zwei Buchstaben und repräsentiert das Land, in welchem die Nummer vergeben wurde. In Deutschland ist dies zum Beispiel “DE”.

Nach der Länderkennung folgt die Kennziffer. Diese kann bis zu 15 Stellen lang sein und enthält in der Regel die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer oder die Steuernummer des Unternehmens. Es kann aber auch eine andere eindeutige Nummer sein, die vom Zoll vergeben wird.

Ein Beispiel für eine deutsche EORI-Nummer könnten sein: DE123456789012345. Es ist wichtig zu beachten, dass jede EORI-Nummer in der gesamten EU eindeutig ist.

Wann ist die EORI-Nummer anzugeben?

Die EORI-Nummer muss immer dann angegeben werden, wenn Sie geschäftlich mit den Zollbehörden in der EU in Kontakt treten. Hier sind einige typische Beispiele:

  1. Import und Export (Versand) von Waren: Wenn Sie Waren aus der EU in ein Nicht-EU-Land exportieren oder umgekehrt, müssen Sie in der Regel eine Zollanmeldung abgeben. In dieser muss die EORI-Nummer angegeben werden.

  2. Zollkontrollen: Wenn Ihre Ware vom Zoll kontrolliert wird, kann es sein, dass Sie Ihre EORI-Nummer angeben müssen.

  3. Anwendung von Zollverfahren: Wenn Sie bestimmte Zollverfahren wie die aktive Veredelung, die passive Veredelung oder das Zolllagerverfahren anwenden möchten, müssen Sie diese Nummer angeben.

  4. Antrag auf Erstattung von Zöllen: Wenn Sie einen Antrag auf Erstattung von Zöllen stellen, müssen Sie in der Regel auch die EORI angeben.

Wie beantrage ich eine EORI-Nummer?

Die Beantragung erfolgt bei der für Sie zuständigen nationalen Zollverwaltung vor Ort. Für Unternehmen und Einzelunternehmer in Deutschland ist das Hauptzollamt zuständig.

Hier sind die allgemeinen Schritte zur Beantragung der Nummer:

  1. Antrag ausfüllen: In diesem Formular geben Sie einige Informationen über Ihr Unternehmen an, wie zum Beispiel die Unternehmensform, die Rechtsform, die Anschrift und die Kontaktdaten.

  2. Formular absenden: Nun senden Sie das ausgefüllte Formular mit den erforderlichen Unterlagen an die zuständige Zollbehörde. Dies kann in der Regel per Post, per E-Mail oder online erfolgen.

  3. Warten auf Zuteilung der Nummer: Ihre Angaben werden nun vom Zoll geprüft und Ihnen dann eine EORI-Nummer zugeteilt. Dies kann einige Tage bis einige Wochen dauern.

Für Deutschland gibt es ein Online-Verfahren, bei dem die Nummer in der Regel innerhalb von wenigen Tagen erteilt wird. Den Link zum Online-Formular finden Sie auf der Website des deutschen Zolls.

Die EORI-Nummer muss immer dann angegeben werden, wenn Sie geschäftlich mit den Zollbehörden in der EU in Kontakt treten.

Wie kann ich überprüfen, ob ich eine (gültige) EORI-Nummer habe?

Um zu überprüfen, ob Sie eine gültige EORI-Nummer haben, können Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Dokumente prüfen: Überprüfen Sie Zollanmeldungen, Rechnungen oder Dokumente für die Ausfuhr. In einigen Fällen wird die Nummer hier angegeben.

  2. Zollamt kontaktieren: Stellen Sie eine Anfrage an die Zollverwaltung. Geben Sie alle Informationen an, die zur Identifizierung benötigt werden. Das Zollamt kann Ihnen Auskunft darüber geben, ob Ihre Nummer noch gültig ist.

  3. Online-Überprüfung: In einigen Ländern bieten Zollbehörden Online-Dienste an, über die Sie Ihre EORI-Nr. überprüfen können. Besuchen Sie das entsprechende Online-Tool oder das EORI-Verifizierungssystem. Über dieses System können Sie Ihre persönlichen Daten eingeben und prüfen, ob Ihre Nr. noch gültig ist.

Kann der Antrag mittels eines Zoll-Portals gestellt werden?

Ja, die Internetzollanmeldung Plus (IZA) ist ein Online-Tool des deutschen Zolls, welches zur elektronischen Abwicklung von Zollanmeldungen genutzt wird. Mithilfe der Internetzollanmeldung Plus können Zollanmeldungen für den Import oder Export von Waren abgegeben werden, ohne dafür physisch bei der Zollstelle anwesend sein zu müssen.

Die Plattform ermöglicht die Anmeldung zur Überführung von Waren in den freien Verkehr, vorübergehende Ausfuhren und Einfuhren und die Anmeldung für die aktive und passive Veredelung.

Zudem bietet die IZA Plus auch die Funktion, den Status von Anmeldung zu verfolgen, Kopien von Anmeldung zu speichern und Berichte zu erstellen. Um die IZA nutzen zu können, müssen Sie eine EORI-Nummer haben und eine Registrierung beim Portals ist auch zwingend notwendig. Außerdem müssen Sie eine Sicherheit hinterlegen, die als Garantie für die zu entrichtenden Zollabgaben dient.

Wie kann ich meine EORI-Nummer ändern?

In der Regel kann eine bereits erteilte EORI-Nummer nicht geändert werden. Wenn sich jedoch relevante Informationen Ihres Unternehmens ändern, wie beispielsweise die Adresse, der Name des Unternehmens oder die Rechtsform, sollten Sie diese Änderungen sofort der Zollverwaltung mitteilen.

Diese kann die Änderung in der EORI Datenbank im Stammdatenmanagement vornehmen. Bei der Änderung der Rechtsform kann es jedoch notwendig sein, eine neue EORI-Nummer zu beantragen. Um genaue Informationen zu erhalten, sollten Sie sich an die zuständige Zollbehörde wenden.

Kann ich eine EORI-Nummer anhand des Namens abrufen?

Normalerweise ist es auch Datenschutzgründen nicht möglich, die EORI-Nummer eines Unternehmens oder einer Person anhand des Namens abzurufen. Die EORI-Nummern-Suchmaschine erlaubt nur die Suche anhand der EORI-Nummer selbst.

Der Grund dafür ist, dass die Offenlegung von EORI-Nummern potenziell sensible Informationen über Geschäftspraktiken preisgeben könnte. Zudem könnte ein Missbrauch durch Dritte erfolgen.

Wenn Sie versuchen, Ihre eigene EORI-Nummer zu finden, können Sie sich an die Zollbehörde wenden, die Ihnen die ursprüngliche Nummer zugeteilt hat.

Bei der Änderung der Rechtsform kann es notwendig sein, eine neue EORI-Nummer zu beantragen.

FREIBERUFLER

Lena Schmidt

Lena Schmidt, eine freiberufliche Schriftstellerin aus Berlin, ist für ihre sorgfältig recherchierten Blogbeiträge über deutsche Antragsverfahren bekannt. Mit ihrer detailreichen und klaren Schreibweise hat sie Tausenden von Lesern geholfen, sich durch die Komplexität von bürokratischen Prozessen zu navigieren. Ihre Arbeit spiegelt ihre Leidenschaft für Transparenz und Benutzerfreundlichkeit in der öffentlichen Verwaltung wider.

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